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Johann Moritz Rugendas

Augsburg 1802 - Weilheim a.d. Teck 1858


Am 29. März 1802 wird Johann Moritz Rugendas in die Augsburger Künstlerfamilie Rugendas hineingeboren. Schon früh wird er von seinem Vater, der Kunsthochschulleiter ist, unterrichtet und gefördert. Rugendas geht bereits 1814 nach München, um bei Albrecht Adam Unterricht zu nehmen. Der junge Künstler tritt 1817 in die Münchner Akademie ein, wo er vor allem bei Lorenz von Quaglio studiert. Die akademische Ausbildung füllt Johann Moritz Rugendas jedoch nicht aus und es zieht ihn in die Landschaft, um Abbildungen nach der Natur zu fertigen.
Im Jahr 1821 ergreift Rugendas die Gelegenheit, mit der Expedition des russischen Generalkonsuls in Brasilien, dem Freiherren von Langsdorff, in das südamerikanische Hinterland zu reisen. Doch während der Reise löst er seinen Vertrag mit Langsdorff, um sich alleine dem Land, den Tieren, Pflanzen und Bewohnern zu widmen. Darüber hinaus dokumentiert er auch das vielfältige Leben in Rio zur Zeit der Unabhängigkeitsbestrebungen.
Johann Moritz Rugendas wird 1825 von König Max Joseph zurück nach Bayern gerufen, wo er einen Bilderatlas über seine Erlebnisse fertigen und veröffentlichen soll.
Auf seiner Heimreise begegnet Rugendas in Paris Alexander von Humboldt, der sich sofort für seine Illustrationen interessiert. In Bayern indes hat man nach dem Tod König Max Josephs kein Interesse mehr an Johann Moritz Rugendas' Bildern, so kehrt er im Jahr 1826 nach Paris zurück.
Dort gelingt dem Künstler ein Jahr später die Veröffentlichung seines berühmten Druckwerks "Malerische Reise in Brasilien" mit 100 Lithografien bei dem Verleger Godefroy Engelmann.
Sein Vater verstirbt im Dezember 1826. Johann Moritz Rugendas muss nun für seine Angehörigen in Augsburg sorgen, dennoch verdient er vorerst genug, um im Jahr 1828 nach Italien zu reisen.
Rugendas kann in Rom, wie zuvor in Paris, in einen großen Kreis von befreundeten Künstlern eintreten. Im Jahr 1831 geht er von Bordeaux aus erneut nach Amerika. Mit wenig finanziellen Mitteln erlebt der Künstler eine aufregende Reise nach Haiti, Mexiko (bis 1834) und Chile, in den Anden erleidet Rugendas Ende 1837 einen schweren Unfall zu Pferde. Aufgrund des Sturzes erleidet er einen Schädelbruch, der ihn entstellt. Von nervösen Leiden geplagt, braucht er längere Zeit um sich gesundheitlich zu erholen.
Ende des Jahres 1842 kann der Künstler Rugendas wieder reisen, er besucht Peru und Bolivien. Drei Jahre später begibt er sich auf die Heimreise nach Europa, auf der Rugendas noch Argentinien, Uruguay und Brasilien besucht. Johann Moritz Rugendas trifft im Jahr 1847 in Paris ein. Gegen eine jährliche Rente kann der Künstler seine gesammelten Werke an den bayerischen König Max II. verkaufen. Den königlichen Auftrag für ein monumentales Gemälde von der Entdeckung Amerikas muss er wegen seines noch schwachen Gesundheitszustandes ausschlagen.
Wegen finanzieller Nöte zieht Rugendas wieder nach Augsburg zurück. Sein guter Freund Humboldt und eine offizielle Ehrung in Berlin richten ihn noch einmal auf, kurze Zeit später, am 29. Mai 1858 verstirbt Johann Moritz Rugendas in Weilheim an der Teck. Sein Gesamtwerk ist heute künstlerisch und als Zeitdokument von unschätzbarem Wert.


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